my concert journey

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Die meisten von Euch haben es wahrscheinlich schon mitbekommen, doch für die, die es noch nicht wussten: Twenty One Pilots sind zurück und das aufregender und größer als je zuvor! Nachdem die Tyler Joseph und Josh Dun, die beiden Mitglieder von Twenty One Pilots, über ein Jahr Pause von Live-Auftritten, Social Media und Musik gemacht haben und ihren letzten Auftritt in Europa vor fast zwei Jahren hatten, sind sie wieder da; mit Tourdaten, Musik und einem ersten Auftritt in London, den ich mit erleben durfte!

A Complete Diversion - so haben sie die intime Show in London genannt, die in der O2 Academy Brixton stattfand. Nachdem die beiden vor einigen Wochen ihr neues Album Trench angekündigt hatten, zusammen mit einer Welttournee und vier neuen Songs plus Musikvideos, sollten sie nun also London unsicher machen. Es sollte der erste Auftritt nach ihrer Pause sein und Fans auf der ganzen Welt planten mit der Ankündigung der Show ihre Anreise nach London. Die Tickets waren bereits am ersten Tag ausverkauft und nur durch Glück konnte ich noch eins ergattern. Was mich und die anderen fast 6000 Fans bei dem ersten Twenty One Pilots Konzert nach der Pause jedoch erwarten sollte, konnte niemand so richtig sagen. Klar war, dass wir die ersten sein würden, die die neuen Lieder live erleben - aber wie die Bühnenshow aufgebaut oder die Setlist sein würde, ob irgendwelche verrückten Sachen passieren oder wir einfach 2 Stunden lang auf eine leere Bühne starren würden, wusst keiner. 

Wie auch bei der letzten Tour ließen die Fans es sich trotzdem nicht nehmen, wieder vor der Halle zu schlafen - dieses Mal jedoch ohne mich. Doch auch wenn ich nicht dabei war, ging die Aufregung nicht an mir vorbei. Zwei Tage vor der geheimen Show in der Brixton Academy versammelten sich dort die ersten Fans um dort gemeinsam für das erste Konzert ihrer Lieblingsband anzustehen. Auf Twitter und instagram gingen die ersten Fotos und Videos rum; davon, wie sie sich das neuerdings gelbe Logo der Band auf die Klamotten klebten und ihre Freude miteinander teilten und als ich zwei Tage später und 15 Minuten vor Einlass an der Halle ankam, ging die Schlange bereits einmal um die gesamte Halle rum und die Straße runter. Überall waren Menschen mit gelbem Makeup, gelben Haaren, gelben Klamotten. Twenty One Pilots waren zurück und das war hier ganz stark zu spüren. 

Ich stellte mich zu ein paar deutschen Freunden in die Schlange und wartete darauf, in die Halle zu gehen. Als wir nach kurzer Zeit in der Halle waren und den Innenraum betraten, stand ich in einer großen Halle, die als Dach eine runde schwarze Kuppel hatte. Über uns befand sich ein bestuhlter Balkon, der antik verziert war. Die Wände um uns herum bestanden ebenfalls aus Rundbögen und antiken Verzierungen. Wenn man an die Decke geguckt hat, gab diese einem das Gefühl, man würde sich draußen befinden anstatt in einer Konzerthalle. Alles war aufeinander abgestimmt und man fühlte sich wie in einem Hinterhof eines alten Schlosses. Dass hier Twenty One Pilots spielen sollten, war mir noch komplett unklar. Wir warten ca. 1 1/2 Stunden bevor die Lichter ausgingen und die ersten Töne von Jumpsuit durch die Halle schallten. 
Von allen Seiten schreiten die Leute los, als der Vorhang fiel. Auf der Bühne: Josh Dun mit seinen Drums, ein Klavier, Tyler Joseph und ein brennendes Auto! Bereits einige Tage zuvor ging das Gerücht um, dass die Band mit einem brennenden Auto auf der Bühne auftreten würden. Niemand wusste so recht, was davon zu halten ist, ob man daran glauben sollte oder alles wieder nur Gerede war. Aber tatsächlich, stand dort ein brennendes Auto hinten in der Mitte von der Bühne. 

Mit ihrem Einstiegssong Jumpsuit, welcher auch der erste Song war, der veröffentlicht wurde, starteten Twenty One Pilots auch gleich mit ihrem rockigsten Lied der Neuerscheinungen in die Show. Bereits jetzt versprach das Konzert vielversprechend zu werden. Nachdem die Fans 3 Jahre auf neue Musik und - zumindest in Europa - fast 2 Jahre auf Live Shows gewartet hatten, war allen die Freude und Aufregung über das Comeback und die Möglichkeit in London dabei zu sein, deutlich anzumerken. Aufregung und Adrenalin, Liebe und pure Freude waren in der unglaublich kunstvollen Halle an diesem Abend großgeschrieben. Die Halle verwandelte sich zu einer einzigen Party. Überall gingen gelbe Handylichter an und die Menge sprang auf und ab, als gäbe es kein Morgen. Egal, ob die Songs alt oder neu waren, die Fans waren textsicher. 

Wie auch bei den anderen Konzerten der beiden Jungs brauchte es auch dieses Mal nicht sonderlich viel, um die Show zu einem Spektakel zu machen. Im Groben und Ganzen war das Konzert, bis auf die neuen Lieder und das brennende Auto auf der Bühne nicht sonderlich anders als die Shows von vor zwei Jahren. Wieder ließen sich Tyler und Josh vom Publikum tragen, um von dort aus zu performen, wie auch damals machte Josh wieder einen Backflip vom Kalvier runter und wieder verschwand Tyler während des Car Radio breaks und tauchte oben auf dem Balkon über uns wieder auf. Es war alles wie immer, alles war genau so aufregend und unglaublich wie immer, doch einen großen Unterschied gab es: die Energie auf der Bühne war eine ganz andere als vor zwei Jahren. Alles war wie immer, aber alles war auch anders - energetischer, lauter, glücklicher. 

Eins war uns allen vor zwei Jahren bewusst: Josh und Tyler brauchten definitiv eine Pause nachdem sie durch die ganze Welt gereist waren, mit ihren Songs die spitzen der Charts eingenommen haben und sich eine riesengroße Fanbase aufgebaut haben, die für diese Band an ihre Grenzen geht. Dass sie diese Auszeit nun hatten, wurde mit jeder Sekunde, die ich dort verbrachte immer deutlicher. Twenty One Pilots genossen es klar und deutlich wieder auf der Bühne zu sein, den Fans dabei zuzuhören, wie sie die neuen Lieder bereits auswendig können und die Halle mit ihren gelben Lichtern zum strahlen bringen. Kurz vor Ende spielten die Jungs ihren aktuellsten Song "My Blood". Im Refrain teilte Tyler die Menge in zwei Hälften ein und ließ die eine Hälfte die erste Stimme und die andere Hälfte die zweite Stimme vom Chorus singen. Die Chöre waren laut und alle kannten den Text bereits bevor Tyler ihn uns vorgesungen hatte. Während wir dort standen und sangen, fing er über das ganze Gesicht an zu strahlen und man sah ihm an, dass diese Show genau das geworden war, was er sich vorgestellt hatte. Alles war perfekt in diesen Minuten, als sie auf der Bühne standen, alle waren glücklich und Twenty One Pilots waren zurück, ob nun mit rot-weißem Konfetti oder gelbem. 

Es war eine unglaubliche Stimmung die aufkam und mit jedem Song immer besser wurde. Egal, ob es ein "neuer" Song wie  Heathens vom Suicide Squad Soundtrack war, Lane Boy vom letzten Album, ein komplett neuer Song oder Holding On To You ein älterer aber unglaublich energetischer Song - Bühne, Innenraum und Balkon wurden zu Orten voller Emotionen. Das hier war ein komplett neues Erlebnis von einer Twenty One Pilots Show, trotz so weniger Änderungen. London war an diesem Abend der fröhlichste Ort der Welt, an dem Menschen aus aller Welt zusammenkamen und die Rückkehr ihrer Lieblingsband gefeiert haben. Texte, die in den Kopf gehen, Melodien, die nie aus dem Kopf gehen und für eine emotionale Achterbahn sorgten. Es gab sowohl lachende und weinende Gesichter, springende und singende Menschen und einen unvergesslichen Abend, der weltweit über livestreams verfolgt wurde - denn, Twenty One Pilots are back and so are we. 


Der zweite Tag startete für mich relativ früh. Komplett ausgeschlafen machte ich mich gegen 9:30 Uhr auf den Weg zum Supermarkt auf dem sogenannten Playground, um noch einige Dinge einzukaufen, die ich einfach nicht den weiten Weg von Chemnitz nach Scheeßel transportieren wollte. Auf dem Rückweg holte ich mir einen Kaffee und als ich wieder zurück im Camp ankam, waren meine Freunde auch alle schon wach und die nächsten Paar Stunden verbrachten wir alle in unseren Campingstühlen, bevor es gegen Nachmittag wieder auf das Gelände ging. 

Freitag der 22. Juni 2018 - Tag 2 vom Hurricane Festival

Mein zweiter Tag auf dem Hurricane Festival starte etwas früher als der vorherige; nämlich schon um 16 Uhr, mit einem Act, den ich letztes Jahr leider verpasst habe: SXTN. Das Berliner Hip-Hop-Duo hab ich bereits 2017 auf dem Kosmonaut Festival gesehen und hatte mich auch letztes Jahr auf dem Hurricane Festival gefreut, die beiden Berliner Frauen zu sehen, aber leider standen wir damals zu lange am Einlass an. Das sollte mir dieses Jahr nicht passieren. Gemeinsam mit zwei Freunden machte ich mich dieses Mal rechtzeitig auf den Weg und als wir ankamen, lief das Konzert erst wenige Minuten. Wie auch schon letztes Jahr auf dem Kosmonaut war von Minute eins eine absolute Hammer Stimmung auf der Bühne und im Publikum zu sehen, die sofort ansteckte und sogar da ankamen wo wir standen, was relativ weit hinten war. Auch bei uns in der Umgebung sprangen die Leute rum, liefen gemeinsam im Kreis bevor dieser überging in einen Mini-Moshpit. Mit bei mir war eine Freundin, die kein besonders großer SXTN Fan war, doch ich überredete sie, mitzukommen, was sich auch deutlich gelohnt hatte, denn nach dem Konzert kam sie total begeistert von der Show zu mir. SXTN lieben es auf der Bühne zu stehen, zu feiern und nebenbei noch eine Message zu verbreiten. Egal ob Fan oder nicht, bei ihren Konzerten wird jeder zum tanzen gebracht und von der Power der beiden Frauen auf der Bühne angesteckt werden! 

Auch heute stand mir wieder ein Genre-Wechsel nach dem nächsten bevor und das sollte bereits nach dem auspowernden Konzert von SXTN passieren - denn nach deutschem Hip-Hop auf der Blue Stage ging es nun weiter zu Old-School-Disko Sound auf der White Stage; nämlich zu Parcels. Parcels sind eine Band aus Australien, die sich bereits in der Schule als Band zusammenfand. Ich hatte lange nicht mehr in die Musik der fünf Jungs reingehört, doch freute mich trotzdem, als ich ihren Namen auf dem diesjährigen Lineup entdeckte. Gemeinsam mit der Freundin, mit der ich zuvor schon bei SXTN stand machte ich mich auf den Weg zum großen weißen Zelt, etwas weiter hinten auf dem Gelände, denn dort sollte das Konzert um 17 Uhr anfangen. Natürlich kamen wir erst ein wenig später von der Blue Stage wieder, sodass das Konzert bereits in vollem Gange war, als wir ankamen, doch das machte uns beiden nichts aus. Parcels sind keine Band, von der ich jedes Lied von vorne bis hinten komplett mitsingen kann, doch das machte nichts aus. Als wir ankamen standen die fünf Mitglieder der Band auf der Bühne, hinter ihnen hing ein großer glitzernder Vorhang die Wand runter und von oben hinab schienen die Lichter auf sie herauf. Das Licht reflektierte durch das gesamte Zelt und brachte bereits beim Betreten eine gewisse Disko Stimmung auf. Wir stellten uns weiter nach hinten, doch immer noch weit genug nach vorne, um genug von der Bühne zu sehen. Von Anfang an motivierten mich die ruhigen Old-School-Disko Klänge dazu meine Füße zu bewegen und als wir dann unseren endgültigen Platz im Publikum eingenommen hatten, ging der Drang der Bewegung weiter über in den Rest meines Körpers und es machte überhaupt nichts aus, dass ich einen Großteil der Lieder nicht so gut kannte. 

Und so sollte es auch weiter gehen, denn als nächstes standen auf unserem Zeitplan The Kooks - eine Band aus Brighton, im Süden Englands. Die Indie Band gibt es nun schon seit mehr als 10 Jahren und sie sind mit Hits wie "Naive" und "Seaside" eine der bekanntesten Indiepop Bands, die Großbritannien hervorgebracht hat. The Kooks sind jeher eine Band, die ich schon immer einmal live sehen wollte, es jedoch nie geschafft habe; doch das sollte sich nun ändern. Ab 19:30 Uhr machten die Briten die Green Stage unsicher. Das Bühnenset der Band war nicht besonders aufwändig. Hinter der Band hing ein Vorhang auf dem oben links groß "The Kooks" drauf stand. Die vier Jungs auf der Bühne jedoch lieferten von Beginn an eine unglaubliche Show ab. Zwar war der Himmel über uns grau und es wehte ein starker, eisiger Wind umher, doch die positiven Indiepop-Töne ließen ein warmes Sommerfeeling in mir aufkommen. Insgesamt spielte die Band rund 17 Lieder, die die Menge um mich herum zum tanzen und mitsingen brachte. Das Wetter war vergessen und alles was zählte war die Band auf der Bühne und die gute Zeit, die wir alle hatten. Natürlich ließen die Briten es sich nicht nehmen, einige ihrer bekanntesten Lieder in ihr Set mit einzubauen und so brachte "Seaside" kurz vor Ende ein bisschen Ruhe in das Publikum. Ich schloss meine Augen und lies mich von der Musik mitreißen, während ich die Lieder laut in den Himmel schrie. Danach nahm die Show wieder mehr Bewegung an und als The Kooks das letzte Lied, Naive, beendeten, war ich überglücklich, dort gewesen zu sein. Trotz nicht so guten Wetters hatte ich das Gefühl, wir wären mitten im Sommer und die gute Laune war mir definitiv auch anzusehen.

Nun stand wieder ein Genre-Wechsel auf dem Programm, denn nach der britischen Indie-Band kam nun der deutsche Rapper Dendemann. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich hauptsächlich dort war, weil meine gesamte Freundesgruppe sich auf den Weg zur Blue Stage gemacht hatte, wo die Show um 20:45 Uhr beginnen sollte. Während auf der anderen Straßenseite, vor dem Pennymarkt, das Deutschlandspiel übertragen wurde, stellten wir uns mit einem Bier in der Hand dort hin, wo wir bereits bei SXTN einige Stunden vorher standen und guckten uns die Show an. Während der Show, die mich wirklich sehr positiv überrascht hat, ist mir jedoch aufgefallen, dass viele Leute eher abwesend schienen - was aber eventuell daran lag, dass wir relativ weit hinten standen. Meine Freunde jedoch ließen sich den Spaß nicht verderben und tanzten die ganze Zeit mit. Auch ich fing irgendwann an mich zu bewegen und dadurch ab und zu ein paar Tropfen Bier zu verschütten. Kurz danach ging es für einen Song zu den Beginnern, für das Hamburg Feeling, bevor wir uns dann jedoch auf den Weg zum letzten Konzert des Abends machten: Portugal. The Man.

Es war schon relativ spät, als das Konzert begann und ich hatte mich für den Tag schon ziemlich ausgepowert, weshalb wir uns weiter nach hinten an die Bar stellten und die Show von dort aus beobachteten. Die Gruppe hat viel mit Leinwänden, Bildern und Animationen gearbeitet. Das Publikum tanzte wie wild durch die Gegend und irgendwann konnte es auch mich nicht mehr halten und ich lief wie aus dem Nichts in die Menge rein und lies für ein letztes Mal an dem Abend meine gesamte restliche Energie raus. Ab dem Moment habe ich nicht mehr sonderlich viel von der Show mitbekommen, sondern konzentrierte mich einfach auf die Musik. Ich schloss meine Augen und tanzte, bis der letzte Ton aus den Boxen kam, bevor es wieder ins Camp ging. Zurück angekommen, fiel ich auch am zweiten Tag einfach nur tot ins Bett, bzw. ins Zelt.


Freitag der 23. Juni 2018 - der dritte Tag vom Hurricane Festival 2018

Als ich am Sonntag aufwachte wusste ich, dass der Sonntag für mich der beste und vor allem aufregendste Tag vom Hurricane Festival 2018 werden würde - denn am Sonntag würden nicht nur die Arctic Monkeys, eine meiner absoluten Lieblingsbands auf der Bühne stehen, sondern auch ich. Also packte ich meine Sachen und machte mich auf den Weg zu den Duschen. Als ich zurück kam waren die meisten Leute in meinem Camp bereits wach. Wir frühstückten gemeinsam und gegen 13 Uhr machten sich die ersten auf den Weg zum Festivalgelände.

Auch ich hatte noch einige Zeit, bis es für mich hieß: Stagetime - also ließ ich es mir nicht nehmen um 13:45 Uhr Richtung White Stage zu gehen und mir Drangsal anzugucken. Als ich ankam hatte die Show bereits angefangen und ich lief in das dunkle Zelt hinein - hinein in den Charme der 80er Jahre. Harmonische Melodien, Synthies und der Ton von einem Schlagzeug empfingen mich und verschönerten mir den doch eher trägen und grauen Morgen vom letzten Tag meines Lieblingsfestivals. Erst vor kurzem ist das neue Drangsal Album erschienen, welches mich total in seinen Bann gezogen hat und das sollte nicht das Einzige bleiben. Bereits als ich Richtung Bühne lief zogen sich die soundmäßig etwas erneuerten New Wave Töne durch meinen Körper und ich wollte unbedingt tanzen, also ließ ich es mir nicht nehmen mich hinzustellen und alleine durch das Zelt zu tanzen. Das Bühnenbild war relativ einfach aufgebaut und hinten über der Band leuchtete ein großes Z auf als Symbol für das neue Album "Zores". Die Show schien von vorne bis hinten durchdacht gewesen zu sein und es war zu schön um wahr zu sein. Ich fühlte mich in eine andere Zeit zurückversetzt, in der es nicht darum ging, bei Konzerten die besten Videos und Fotos zu machen, sondern den Moment zu leben und sich von nichts aus der Ruhe bringen zu lassen. Um mich herum sangen alle lauthals mit und tanzten, als wenn es kein Morgen gäbe. Obwohl ich mir die Show alleine angeguckt habe, hatte ich eine unglaublich schöne Zeit in dem dunklen Zelt am Ende vom Festivalgelände.

Noch vor Ende der Show jedoch entschied ich mich wieder zurück in mein Camp zu gehen. Dort angekommen waren auch meine Freunde alle schon wieder in ihren Campingstühlen. Nun hieß es für mich: warten. Warten auf den Anruf, dass ich mich langsam hinter die Bühne begeben sollte. Warum? Wer meinen Blog schon einige Zeit verfolgt weiß, dass ich den letzten sommer mit Kraftklub verbracht habe - jedoch nicht wie bei The NBHD in Form von hinterherreisen - ich war Teil der Show und bin gemeinsam mit der Chemnitzer Band aufgetreten. Das sollte auch dieses Jahr so sein und für mich begann der Sommer mit eben dieser Show, auf meinem Lieblingsfestival, auf der Mainstage. Gegen Nachmittag kam der Anruf und ich machte mich auf den Weg, brachte meine Klamotten für die Show weg und ging wieder auf das Gelände, um mich dort mit meinen Freunden zu treffen, die am Freitag bereits auf dem Southside aufgetreten waren. Wir holten uns was zu essen und machten uns auf den Weg zur Red Stage, um uns Chefket anzugucken. Wir schauten uns die Show an, wobei wir den größten Teil damit verbrachten Fotos zu machen und über die Southside Show zu reden, bevor wir uns wieder auf den Weg hinter die Bühne machten um uns für den Auftritt auf meinem Lieblingsfestival vorzubereiten.

Quelle: Hurricane Festival Facebook Seite 
Um 20:15 Uhr hieß es dann Stage Time und als wir auf die Bühne kamen konnte ich meinen Augen kaum trauen. Ich blickte in eine riesengroße Menschenmenge und stand selber beim Hurricane Festival, welches ich seit Jahren regelmäßig besuche, auf der Bühne und durfte mit Kraftklub auftreten. Insgesamt hatten wir 75 Minuten Stage time. 75 Minuten voll Power sowohl auf als auch vor der Bühne. Es war deutlich zu merken, dass der Großteil der Menschen wegen Kraftklub gekommen war. Überall wurden irgendwelche Plakate hochgehalten und schon den gesamten Tag über waren mir Menschen mit Merchandise entgegen gelaufen. Auch die Stimmung spiegelte das wieder. Lautstark hallten uns die Songtexte von der anderen Seite der Bühne aus entgegen, immer wieder öffneten sich riesengroße Kreise und Moshpits, in denen die Menschen ihre gesamte Energie raus ließen. Es war ein unglaubliches Gefühl und 75 Minuten, die ich niemals vergessen werde. Total verschwitzt und außer Puste endete das Konzert dann sowohl für mich als auch für die Band und das Publikum. Wir gingen von der Bühne runter, das Publikum jubelte noch einige Zeit und ich machte mich bereit für das aller letzte Konzert des gesamten Festivals und einen der Hauptgründe, warum ich mich so sehr auf dieses Jahr gefreut hatte: die Arctic Monkeys.

Die Band aus Sheffield in England hat bereits vor mehreren Jahren mein Herz erobert. Leider sind sie auf ihrer letzten Tour, vor einer unendlich langen Pause, nicht nach Hamburg gekommen, weshalb ich ungeduldig bis dieses Jahr warten musste, um sie endlich zu sehen und mir einen Traum zu erfüllen. Ich hab die Briten bereits im Mai in Berlin gesehen (leider habe ich es zeitlich nicht geschafft darüber zu berichten) und war komplett sprachlos von der Show, die sie mir damals geboten hatten. Die Columbiahalle war damals gefüllt mit Menschen aus ganz Europa die für die erste Show nach der Pause angereist waren. Der Raum war stickig und warm, überall wurden Bierduschen verteilt und Moshpits eröffnet. Natürlich lies ich es mir auch dieses Mal nicht verbieten, mir die Show anzugucken und so ging ich zum ersten Ton der Musik raus ins Publikum, nahm meine Freunde mit und schaute mir die Show an. Wie auch in Berlin, fing die Show mit einem meiner Lieblingssongs des im Mai erschienenen Abums "Tranquility Base Hotel + Casino" an, nämlich mit Four Out of Five. Ich wusste, jetzt konnte es nur noch besser werden. Das neue Album der Band ist eher ruhig und so überraschte es mich nicht, dass die Setlist, sowohl in Berlin als auch auf dem Hurricane aus vorwiegend alten Liedern bestand, die einen eher rockigen Touch in die Show der Band brachten. Und so gab es für mich während des Konzertes kein Halten mehr. Egal ob alte oder neue Lieder. Ich schrie die Texte in die Luft und hüpfte dazu wie ein kleines Kind auf und ab. Besonders Lieder wie 505, Cornerstone, Pretty Visitors und I Bet You Look Good On The Dancefloor holten das Fangirl in mir heraus, welches sich als junger Teenager in die Band verliebt hatte. Von Anfang bis Ende genoss ich die Show und lies all meine Energie und Liebe raus. Auch meine Freunde, die eigentlich nicht so große Fans der Band sind, konnten sich das Tanzen nicht verkneifen und so eröffneten wir unseren eigenen Tanzkreis, bevor sie wieder abreisen mussten und ich alleine dort blieb. Bis zur aller letzten Sekunde tanzte ich durch die Gegend und machte mir das letzte Konzert des Abends zum schönsten Konzert des Festivals.

Wie die Tage zuvor machte ich mich danach komplett fertig und müde auf den Weg zurück ins Camp, wo ich noch eine halbe stunde mit meinen Freunden zusammen saß bevor ich mich in meinen Schlafsack legte und ein letztes Mal für dieses Jahr dort einschlief. Es waren mal wieder drei unvergessliche Tage und schon vor meiner Abreise am nächsten Tag kam in mir die Vorfreude auf das Hurricane 2019 auf, welches hoffentlich wieder so gut wird, wie die letzten Jahre. 


Eminem. Jeder kennt ihn, jeder kennt seine Musik und (fast) jeder liebt ihn. Der US-Amerikanische Rapper, der auch als Slim Shady bekannt ist bringt die Menschen, da wo er auftaucht, mit seinem Talent zur Sprachlosigkeit. Ob es nun seine Texte sind oder die Schnelligkeit mit der er diese teilweise aus seinem Mund fließen lässt. Es ist nun schon gut 16 Jahre her, dass Eminem das letzte Mal in Deutschland die Bühne betreten hat und gestern (10.07.2018) durfte ich, gemeinsam mit rund 75.000 anderen Menschen, live bei seinem einzigen Deutschland Konzert dabei sein, welches innerhalb von wenigen Minuten ausverkauft war. Und nicht nur das; eine Freundin hat mir kurz vor dem Konzert ihre Front Of Stage 1 Karte überlassen und ich konnte mir meinen Traum Eminem zu sehen, aus ganzer Nähe in Erfüllung gehen lassen. 


Nachdem wir stundenlang im Regen standen und uns die zwei Support Acts angeguckt hatten, fuhr auf der Bühne ein weißer Bettlaken-ähnlicher Vorhang hoch, sodass wir von dem Umbau auf der Bühne nichts mitbekamen. Es dauerte eine gefühlt eine halbe Ewigkeit bis die Musik aus den Lautsprechern ausging und die Bildschirme an den beiden Bühnenseiten angingen. Auf einmal wurden auch die Boxen laut und auf den großen Screens lief Eminem als Riese durch die nächtlichen Straßen einer Großstadt. Nachdem er sämtliche Autos, Häuser und Helikopter zerstört hatte richtete sich der Riese Eminem direkt an uns, zeigte den Mittelfinger direkt in die Kamera und der Vorhang fiel. Gemeinsam mit dem Fallen des Vorhangs machte auch mein Herz eine kurze Pause und mein Mund ging vor lauter Staunen weit auf. 

Vor mir bot sich ein riesiges Bühnenbild mit zwei Screen-Säulen außen von der Stage und einem riesigen Screen im hinteren Teil der Bühne. Gemeinsam stellten sie eine total zerstörte Stadt dar - mit rauchenden und brennenden Gebäuden, eingeschlagenen Fenstern und einem weiten Blick in die Ferne, in der man noch mehr Verwüstung gesehen hat. Doch nicht nur das Bühnenbild haute mich bereits in den ersten paar Minuten um. Denn nachdem ich mich kurz auf der Bühne orientiert hatte und Eminem gefunden hatte, der bereits wild hin und her lief während er die Show mit den Songs "Medicine Man" und "Won't Back Down" eröffnete, fiel mir auf, dass er nicht alleine gekommen war. Begleitet wurde der US-Amerikaner von einer Liveband bestehend aus 13 Leuten inklusive Streichergruppe und einem DJ und einem Rapper. Dazu stieß dann bereits im ersten Song noch ein Feuerwerk oben aus der Bühne. Eine Reizüberflutung der ersten Klasse lieferte Eminem damit schon in den ersten 5 Minuten. Und so sollte es auch weiter gehen. 

Eminem zeigte sich von seiner besten Seite in Hannover und schien es selber kaum zu glauben, dass er nach so langer Zeit wieder auf der Bühne steht. "Es ist nun schon gut 16 verdammte Jahre her, dass wir bei euch waren! Habt ihr uns auch so vermisst?". Mit diesen Worten wendete sich der erfolgreichste Rapper unserer Zeit kurz nach Show-Beginn an die 75.000 Menschen vor ihm. Aus dem Publikum stieß sofort lautes Jubeln, denn natürlich hatten ihn die Fans im Publikum die letzten 16 Jahre mindestens doppelt so sehr vermisst. Die Stimmung im Publikum ist von Beginn an unglaublich energiegeladen gewesen. Die Menschen um mich herum schrien die Lyrics laut mit, zeigten ihre Mittelfinger zu Liedern wie "Just Don't Give a Fuck" in die Luft, jubelten und klatschten in jeder ruhigen Sekunde, die mal aufkam. Aus der Bühne schoss immer mal wieder ein Feuerwerk hoch und Eminem sprang weiterhin in seinem blauen Trainingsanzug und mit Kapuze auf über die Bühne, als wenn er nie etwas anderes gemacht hätte. 

Doch eines war an dem Abend in Hannover deutlich zu merken: die Stimmung im Publikum wurde vor allem von den alten Liedern kontrolliert die das Konzert zu dem machten, was es am Ende war. Denn gerade für seine letzten Veröffentlichungen und das vor kurzem veröffentlichte Album "Revival" bekam Eminem schon zur Veröffentlichung deutlich Kritik, sowohl von Fans als auch von der Musikpresse. Auch gestern Abend war dies deutlich zu spüren, denn als der Rapper Mr. Porter, der mit Eminem gemeinsam auf der Bühne stand, das Publikum fragte, welche Alben sie denn besitzen würden, hob nur ein kleiner Teil bei dem Namen "Revival" die Hand und jubelte kurz auf. Zu viele Features, zu viel Pop und zu wenig Rap hätte das Album beinhaltet. Slim Shady wäre auf dem Album nicht mehr Slim Shady. Aber das hielt Eminem nicht davon ab auch ein paar neue Lieder zu spielen, wie "Walk on Water", welches er gemeinsam mit Skylar Grey performte. 

Insgesamt 28 Lieder standen auf der Setlist von Eminem, die er jedoch leider in einem olympiareifen Tempo durch-rappte und teilweise nur bis zur Hälfte spielte, bevor er zum nächsten Song überging. Doch die Stimmung litt, zumindest während des Konzertes, nicht daran. Eminem hat in seiner Laufbahn als Rapper unglaublich viele verschiedene Lieder veröffentlicht, die alle ihre eigene Geschichte erzählen und es verdient hätten auf so einer großen Bühne gespielt zu werden. Und Eminem hat es geschafft innerhalb von 90 Minuten Show so viele Songs wie mögliche auf die Bühne zu bringen. Kritiker würden jetzt wahrscheinlich wieder sagen, dass er auch hätte länger spielen können, doch ich als Fan muss sagen: mir war während des Konzertes alles egal, denn ich hatte das bekommen, worauf ich seit Jahren sehnlichst gewartet habe: ein Eminem Konzert. Meine Emotionen habe ich bis jetzt noch nicht komplett sortieren können. Immer wieder schweife ich ab und gucke mir die Fotos und Videos von gestern an, wünschte es wäre nicht so schnell vergangen und versuche dabei nicht anzufangen zu weinen. 

Zum Ende der Show hin hat Eminem noch einmal alles gegeben und powerte seine größten Erfolge, unter anderem "My Name Is", "The Real Slim Shady" und "Not Afraid" durch, während das Publikum nicht fassen konnte, was gerade passierte. Gemeinsam mit der Band, dem DJ und dem weiteren Rapper auf der Bühne wurden die letzten paar Minuten der Show zu einer emotionalen Achterbahnfahrt. Geigen begleiteten den Rapper und im Hintergrund hörte man einen starken Beat gemeinsam mit einem Klavier. Langsam aber sicher wurde auch die Stadt auf den Screens, die höchstwahrscheinlich Detroit darstellen sollte, immer dunkler und neigte sich dem Ende. Als die Lichter ausgingen, bedankte Eminem sich nochmal und mit den letzen Tönen von "Not Afraid" verließ er die Bühne. Der Screen verwandelte sich in einen klaren Sternenhimmel und beleuchtete die Bühne, während die Band das Instrumental des Liedes für einige Sekunden weiterspielte. Es war ein reines Spektakel und verschlug nicht nur mir die Sprache, sondern auch allen um mich herum. 

Zu guter letzt kam dann als Zugabe auch sein Song "Lose Yourself", der als Soundtrack zu seinem Film 8-Mile genutzt wurde und bis heute einer der bekanntesten Songs des Rappers ist. Ein letztes Mal gaben noch einmal alle Alles, bevor Marshall Mathers endgültig von der Bühne verschwand, die Lichter wieder angingen und aus den Boxen leise Musik kam. Total verstrahlt versuchte ich irgendwie zu begreifen, was ich dort gerade gesehen hatte, dass ich nur durch Glück da vorne gelandet war und einer meiner größten Träume gerade in Erfüllung gegangen war. Langsam torkelte ich aus dem Wellenbrecher-Bereich raus und versuchte nicht hinzufallen. Ich war einer reinen Reizüberflutung ausgesetzt und wusste nicht, was ich tun oder denken sollte. Eminem war mit Abstand mein Konzerthighlight des Jahres 2018 und jetzt werde ich mich erstmal darauf konzentrieren müssen, diese Schow zu verarbeiten, ohne dabei zu verzweifeln. 
Hey Leute, lange ist es her - ich weiß - und wer mir auf instagram folgt wird auch wissen, dass ich in den letzten Monaten auf einigen Konzerten war und über diese nicht geschrieben habe, aber das hat einen einfachen Grund: In den letzten Monaten hatte ich selten einen freien Tag, an dem ich mich hinsetzen konnte und mir die Zeit zum schreiben nehmen konnte. Da ich viel arbeite und gleichzeitig auch noch zur Uni gehe und viel unterwegs bin, musste ich hier leider die letzten paar Monate eine Pause nehmen. Aber nun bin ich wieder da und ich starte direkt mit meinem Lieblingsthema jeden Jahres: Dem Hurricane Festival in Scheeßel. 

Wie auch schon die letzten paar Jahre ging es für mich Ende Juni wieder in Richtung Norden und Heimat, zu meinem Lieblingsfestival. Bereits Monate vorher hab ich mir die Karte gekauft und mir immer und immer wieder das Lineup durchgelesen, weil es für mich so unglaublich war: von Kraftklub über Two Door Cinema Club, Portugal. The Man, bis hin zu den Arctic Monkeys bot das diesjährige Hurricane Festival mal wieder was für jeden Musikgeschmack! Nachdem ich am Donnerstag vor dem Festival noch arbeiten musste ging es dann am Freitag den 22. Juni früh um 4 los auf mein erstes Festival des Jahres.

Meine Fahrt dauerte insgesamt ca. 6 Stunden, bis ich am Gelände, bzw. bei meinen Hamburger Freundne im Camp ankam. Ich rauchte eine Zigarette und machte mich dann daran mein Zelt aufzubauen und mich einzurichten, bevor ich es mir gemütlich machen konnte in meinem schwarzen Campingstuhl. Bereits der Freitag versprach vom Lineup her schon sehr vielversprechend und aufregend zu werden. 

Freitag der 22. Juni 2018 - Tag 1 vom Hurricane Festival 

Jeder kennt es vermutlich: der Timetable vom Festival ist an allen möglichen Stellen markiert und man nimmt sich für jeden Tag eigentlich viel zu viel vor und am Ende sitzt man bis Nachmittags im Camp mit seinen Freunden, bevor man sich endlich aufrappeln kann auf die Konzerte zu gehen. Zumindest ist es bei mir immer so, weshalb ich bereits am Freitag zwei Acts, die auf meinem Plan standen, verpasste. Anstatt um 16 Uhr begann das erste Konzert für mich dann also um 18 Uhr mit der Band CHVRCHES, von denen ich schon seit mehreren Jahren ein großer Fan bin. Vor kurzem hat die Band ihr neues Album "Love is Dead" veröffentlicht und ich freute mich, die neuen Lieder endlich live zu sehen. Ich machte mich mit einigen Leuten aus meinem Camp auf den Weg zur Blue Stage, wo das Konzert stattfinden sollte. Die Sonne schien und es war ungewohnt gutes Wetter für das Hurricane, welches jedoch sehr passend zum Konzert war. Die Sängerin der Synthie-Pop Band hatte ein kurzes, verspieltes Kleid an und Glitzer im Gesicht. Das Konzert war, wie 2016 auf den Festivals schon, eine einzige Einladung zum tanzen und mitsingen. Gemeinsam mit meinen Freunden stand ich im zweiten Wellenbrecher-Bereich und lies es mir dort gut gehen. Die Menschen um uns herum drehten sich nach uns um, als wir laut die Lieder mit sangen und total fasziniert und angesteckt waren von der fröhlichen und vielen Energie der Band auf der Bühne. Die Show war wunderschön und die Band bleibt weiterhin eine absolute Konzert-Empfehlung meinerseits. Eine Mischung aus Marina And The Diamonds und den frühen The Naked And Famous bringen CHVRCHES jedes noch so stille Bein zum tanzen und wenn nicht, dann wird einem die Sängerin wenigstens ein Lächeln auf die Lippen zaubern. 

Nach dem ersten Konzert ging es nun weiter zur Green Stage, die zum Glück nur einige Meter entfernt von der Blue Stage stand. Nun erwartete mich und meine Freunde ein wahres Konzerthighlight des ganzen Festivals: The Offspring. Die Band, die sich 1984 gründete und mit ihrem Album "Smash" einen absoluten Welterfolg feierten und immer noch feiern, sollten nun die Bühne betreten. Als wir an der großen Mainstage ankamen strömten die Menschen bereits aus allen Richtungen zur Bühne und das Gelände füllte sich mehr und mehr - kein Wunder, da die Band 2016 leider ausfallen musste, aufgrund der schlechten Wetterlage. Dieses Jahr würde dies nicht geschehen und die Menschen konnten endlich nachholen, was sie vor zwei Jahren verpasst haben. Leute aller Altersklassen versammelten sich um uns herum und als die ersten Gitarrensounds aus den Lautsprechern kamen war das Gejubel groß. Die Band ging mit voller Energie voran und sowohl ihre Welterfolge wie "Self Esteem" und "The Kids Aren't Alright" als auch unbekanntere Songs brachten das Publikum und damit das ganze Festival zum Leben. 

Am ersten Festivaltag erwarteten mich viele Genrewechsel und so kam nach Synthie-Pop und California-Rock nun ruhiger Synthie-Idie, vertreten durch die Band London Grammar. Mit diesem Konzert sollte ein absoluter Traum von mir in Erfüllung gehen. Bereits ihr erstes Album "If You Wait" aus dem Jahr 2013 hat mich absolut begeistert. Die ruhigen Melodien und und leicht untertönige Melancholie in ihren Liedern sind perfekt für den Spaziergang während des Sonnenuntergangs. Es ging also wieder rüber zur anderen Bühne und wir entschieden uns dafür uns vorher Drinks zu holen. Das Konzert hatte bereits angefangen und wir hatten ein wenig verpasst, da wir noch bei The Offspring waren, doch das machte mir nichts aus. Ich stellte mich an dem Getränkestand auf eine Erhöhung und hatte von dort aus den perfekten Blick auf die Bühne. Da die Musik der Gruppe jedoch sehr ruhig ist, gab es dort jedoch nicht sonderlich viel zu sehen - also keine große Bühnenshow, Lichteffekte oder Bildschirme, sondern einfach nur eine Band auf der Bühne die mit Ruhe und Leidenschaft ihre Songs performte und mich komplett in ihren Bann zog. Es war eine einzigartig intime Show, obwohl sie auf einer Bühne standen auf der bereits Bands wie Deichkind gespielt haben. Die Kunst eine Show dieser Größe so klein und intim wirken zu lassen hat mich wirklich beeindruckt und mit diesem Eindruck ging es zum nächsten Act, dieses Mal auf der selben Bühne. 

Two Door Cinema Club waren die nächste Band, die uns erwartete. Bereits vor zwei Jahren haben wir die Band auf exakt der selben Bühne gesehen wie heute und waren alle komplett hin und weg von ihrer Show. Erst vor kurzem hat sich die britische Indie-Pop-Band mit einigen neuen Liedern zurückgemeldet und voller Aufregung und Freude machten meine Freunde und ich uns auf den Weg, um uns zurück in das Jahr 2016 zu versetzen zu lassen. Wir stellten uns an die selbe Stelle wie damals, lediglich in einer größeren Gruppenformation. Mittlerweile war es schon dunkel geworden, wodurch das Konzert-Feeling immer größer wurde, da nun die Bühnenlichter richtig zur Geltung kamen. Als die Band auf die Bühne kam war das Jubeln im Publikum groß und auch meine Freunde und ich waren total aufgeregt und alle begannen sofort zu tanzen und mit zu singen. Die Band verbreitete eine unglaubliche Stimmung auf dem Gelände und es war sehr viel voller als vor zwei Jahren, was alles nochmal besser machte. Jeder Song der angespielt wurde war ein neuer Hit und sorgte für erneutes Jubeln und Ausrasten im Publikum. Jeder Song sorgte für noch mehr gute Stimmung und Two Door Cinema Club schafften es, alle Shows die ich bisher von ihnen gesehen hatte nochmal um einiges zu übertreffen. Ich wünschte mir in diesem Moment, dass die Show niemals endete, damit ich einfach immer da stehen, tanzen und singen kann während ich auf der Bühne von einer Mega Show geblendet werde. 

Mittlerweile war es schon ziemlich spät und ich schon sehr müde, da ich ja immer noch nicht geschlafen hatte; aber ich hatte auch nur noch zwei Konzerte vor mir, auf die ich mich sehr freute - das erste davon war Billy Talent. Nachdem Two Door Cinema Club uns alle mit ihrer Show geblendet hatten ging es wieder rüber zur großen Bühne, auf der Billy Talent bereits angefangen hatten zu spielen. Dementsprechend war es vor der Bühne relativ voll, doch wir quetschten uns unseren Weg irgendwie weiter nach vorne, sodass wir gut sehen konnten. Wie auch schon 2016, als ich die vier Kanadier bei Rock am Ring gesehen hatte, ging auf der Bühne eine einzige Party ab, die sich auch auf die Leute vor der Bühne ausbreitete. Doch nicht nur die Party spielte eine Rolle auf der Bühne an dem Abend, auch etwas bedeutendere Sachen wurden angesprochen und das nicht nur in den kritischen Lyrics der Band. Nach einigen Liedern, ziemlich in mittig von der Show, machte der Sänger Benjamin eine kleine Pause und sprach ein persönliches Thema der Band an. Es ging um den ehemaligen Drummer der Band, der aufgrund einer Knochenerkrankung an dem neuen Album nicht viel mitarbeiten konnte und momentan auf Tour ersetzt wird - doch nicht komplett. Denn nachdem Benjamin die Geschichte erzählt hatte holte er den Drummer für einige Lieder auf die Bühne. Zu dem Zeitpunkt war das Publikum außer sich und alle freuten sich, die Band in ihrer Original-Besetzung zu sehen. Das Konzert und die Stimmung dort waren unglaublich und schafften es, mich wenigstens wieder ein wenig wacher zu bekommen. Leider musste ich trotzdem ein wenig früher gehen, da auf der Blue Stage bald mein absolutes Highlight des Tages spielte: Marteria. 

Ich machte mich also alleine auf den Weg zur anderen Bühne, während meine Freunde noch bei Billy Talent waren und stellte mich wieder dort hin, wo wir auch zuvor bei Two Door Cinema Club standen. Da ich sehr müde war stand für mich jedoch schon fest, dass ich die Show nicht bis zum Ende gucken würde - trotzdem freute ich mich auf eine mega Performance, die ich auch bekommen sollte! Als die Musik einsetzte fingen die Mädchen um mich herum alle an zu kreischen und wurden immer lauter wurde als die Beats auch immer lauter und deutlicher wurden - bis dann endlich der Vorhang gefallen ist. Die Show unterscheidete sich nicht wirklich viel von der Show vom letzten Jahr und von seiner anschließenden Tour im Winter, aber dennoch war die Laune der Leute von vorne bis hinten absolut Hammer und das, obwohl es mitten in der Nacht war. Auch ich schaffte es durch die Show auf der Bühne meine Müdigkeit für kurze Zeit los zu werden und gemeinsam mit dem Publikum auf und ab zu springen, die Texte mit zu singen und mich von der Show begeistern zu lassen. Nachdem ich Marteria letztes Jahr erst zum aller ersten Mal gesehen habe, musste ich bei jeder weiteren Show von ihm immer wieder feststellen, was für ein mega Entertainer und Künstler er ist - ob er nun als Marteria oder Marsimoto auf der Bühne steht. Obwohl er Stagetime von 00:45 - 02:00 Uhr Morgens hatte schien er voller Energie und Lust zu sein, das Publikum zum abgehen zu motivieren und das gelang ihm auch, wie jedes Mal. Für mich bildete Marteria den perfekten Abschluss des ersten Festivaltages auf meinem Lieblingsfestival. 

Doch auch mich haute es irgendwann fast im stehen um und ich beschloss, ca. 15 - 20 Minuten vor Ende, zurück zu meinem Camp zu gehen und mich hinzulegen damit ich für den nächsten Tag und weitere unglaubliche Acts, wie SXTN, Parcels, The Kooks uvm. gewappnet und vorbereitet bin. Im Zelt angekommen, legte ich mich hin und es dauerte keine fünf Minuten, bis ich eingeschlafen war und Tag eins von drei für mich vorbei war.. 
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