Casper: Lang lebe der Tod Tour 2017 @ Arena Leipzig, 21.11.2017

Wer meinen Blog regelmäßig liest weiß, dass ich dieses Jahr bereits mehrere Male über den deutsch-amerikanischen Rapper Casper (gebürtig: Bejamin Griffey) berichtet habe. Ich hatte dieses Jahr die Ehre ihn bereits auf zwei Festivals und einem seiner Geheimkonzerte zu sehen. Gestern war es dann wieder so weit, als Casper mit seiner "Lang l ebe der Tod"-Tour in die Arena Leipzig kam und ich mich auf den Weg in die nicht allzu weit entfernte Großstadt machte. 

Dienstag, 22.11.2017: LANG LEBE LEIPZIG

Ich machte mich gegen Nachmittag von Chemnitz aus auf den Weg nach Leipzig, um mich dort mit Freunden zu treffen, mit denen ich zusammen auf das Konzert gehen würde. Gegen 17 Uhr trafen wir uns am Leipziger Hauptbahnhof - also genau zu der Zeit, als der Einlass begonnen hatte. Da wir uns keine Vorstellungen gemacht hatten, an einem ganz bestimmten Ort zu stehen und die Show auch erst zwei Stunden nach Einlass beginnen sollte, setzten wir uns in der Leipziger Innenstadt noch in ein Restaurant. Als wir fertig waren mit essen, machten wir uns auf den Weg zu der Arena, in der ich vor ein paar Wochen Kraftklub gesehen habe. Die Arena war nur zwei Stationen mit der Bahn entfernt und wir erreichten sie um ca. kurz nach 19 Uhr. 

Als wir in die Halle rein kamen, war sie bereits dunkel und der Support Act Fatoni stand auf der Bühne. Fatoni ist ein deutscher Rapper, von dem ich zum ersten Mal auf dem diesjährigen Kosmonaut Festival gehört hatte. Nach dem Festival habe ich damit angefangen, seine Musik ein bisschen regelmäßiger zu hören und mich daher sehr gefreut, als Casper bekanntgegeben hatte, dass Fatoni bei ihm als Support sein würde. Während wir also noch kurz zur Garderobe gingen, lief ich tanzend und singend durch den Garderoben- und Barbereich. Nachdem meine Freunde ihre Sachen abgegeben hatten gingen wir runter in den Innenraum Bereich, um uns den Rest der Show von Fatoni anzusehen. Die Halle war zu dem Zeitpunkt - zumindest im Innenraum - noch relativ leer und so fiel es uns nicht schwer, einen guten Platz zu finden. Fatoni machte derweil Stimmung auf der Bühne und wärmte das Publikum mit seinen Laune machenden Texten auf. Auch bei uns hinten nickten die Leute mit ihren Köpfen und Körpern. Fatoni hatte offensichtlich Spaß daran, auf der Bühne zu stehen, ebenso, wie daran, sich mit den Leuten vor ihm zu unterhalten. Es war schön anzusehen, wie er auf der Bühne stand und seine Laune wenigstens in Teilen auf das Publikum überging. Etwas weiter vorne sah man sogar schon zu dem Zeitpunkt die ein oder andere Menschengruppe am springen. 

Ungefähr gegen 19:40 Uhr verließ Fatoni dann die Bühne und das Licht in der Halle ging wieder an. Da wir damit rechneten, dass nun noch ein Schwung an Menschen kommen würde, entschieden wir uns dazu, bereits zu dem Zeitpunkt ein wenig weiter nach vorne zu gehen, um näher an der Bühne zu sein. Also gingen wir weiter nach vorne, wo es noch relativ viel Platz gab und wir uns nicht durch die Reihen quetschen mussten, um einen geeigneten Platz zu finden. Während durch die Halle laut Musik schallte und die Bühnencrew die Bühne umbaute und für das bevorstehende Konzert vorbereitete, unterhielten wir uns. 

Um 20:15 Uhr gingen dann die Lichter aus und der Kabuki - also der Vorhang, der vor der Bühne hing - fiel ein wenig zu früh, und zwar direkt mit Liedbeginn. Wir konnten also sehen, wie dann die ganze Band und Casper auf die Bühne liefen, anstatt erstmal nur Schatten zu sehen. Das sorgte jedoch nicht für weniger Jubeln im Publikum, sondern wahrscheinlich sogar für mehr. Das hauptsächlich sehr junge und weibliche Publikum forderte seine Stimmbänder von der ersten Minute an. Alle schrien und man freute sich offensichtlich über den Beginn des Konzertes und vor allem über Casper auf der Bühne. Auch ich freute mich darüber, endlich wieder auf einem Casper Konzert oder auch, auf einem Konzert allgemein zu sein. Auch zu dem Zeitpunkt hatten wir immer noch sehr viel Platz dort wo wir standen, was sehr angenehm war. 

Wie auch bei den Festivals startete Casper die Show mit dem Lied "Alles ist erleuchtet" von seinem neuen Album "Lang lebe der Tod" (über das ich kurz nach seinem Erscheinen eine Review geschrieben habe). Als die ersten Töne des Songs durch die Halle schallten wurde das Jubeln immer lauter, bis alle anfingen mit zu rappen. Auch ich begann mit den anderen zusammen die Texte durch die Halle zu schreien und zu tanzen. Ich freute mich darüber, da zu sein und langsam aber sicher zeichnete sich auf meinem Gesicht ein breites Grinsen ab - und das bereits beim ersten Song. Das Konzert versprach jetzt schon überaus gut zu werden. Die nächsten Lieder, die sowohl vom neuen Album als auch vom vorletzten Album "Hinterland" waren, liefen ungefähr genauso ab. Die Masse sprang motiviert auf und ab, sang alle Texte mit und jubelte viel. Zwischendurch gab es ein paar Minuten wo die meisten in meiner Umgebung still standen und auch nicht wirklich mitmachten, aber das störte mich nicht. Auch wenn die Leute um mich herum eher ruhig waren, sang ich immer noch alle Texte laut mit und tanzte mir das Herz aus der Seele.

Bei dem ca. siebten Lied des Konzertes brach das Publikum bereits bei den ersten Tönen in lautes Jubeln aus. Anders als die vorherigen Lieder war es nämlich ein etwas älteres, ein von allen geliebtes Lied, von einem von allen geliebtem Album. Als "Die letzte Gang der Stadt" durch die Arena schallte fingen die vielen jungen Mädchen um mich herum wie wild an zu kreischen und sich in die Arme zu nehmen, während das Grinsen in meinem Gesicht noch viel breiter wurde als bei den vorherigen Songs. Auch das nächste Lied war eines der älteren und sorgte somit für überaus viel Begeisterung unter den Menschen in der Halle. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Leute bei den neueren Liedern bloß still standen und keine Begeisterung zeigten - ganz im Gegenteil: auch bei diesen Liedern war das Publikum voll dabei und so waren die nächsten paar Lieder, die hauptsächliche vom neuen Album kamen (unter anderem Sirenen) auch absolute Hits, jetzt wo mehr Stimmung da war.

Die Stimmung wurde von Lied zu Lied besser und immer mehr Leute um mich herum begangen zu springen und tanzen. So ging es eine ganze Weile, bis Casper zwei etwas traurigere Lieder anstimmte - Das Grizzly Lied und Michael X. Beides sind sehr emotionale Lieder und spalteten sich in ihrem Beat stark vom Rest ab. Das Publikum wurde ganz still und alle standen ruhig da und guckten Casper dabei zu, wie er auf der Bühne stand und die Lieder sang. Einigen trieb es auch die ein oder andere Träne ins Auge. Auch ich musste mich zusammenreißen, nicht zu weinen. Wäre ich in Hamburg mit meinen Freunden dort gewesen, hätten wir uns wahrscheinlich heulend in den Armen gelegen. 

Wie auch schon bei den anderen Casper Konzerten, auf denen ich dieses Jahr war, brachte Benjamin die Stimmung wieder nach oben indem er mit "Der Druck steigt" weiter machte. Das Publikum jubelte wieder und sprang gemeinsam auf und ab. Danach wechselte er für den zweiten Teil, "Blut sehen", auf die B-Stage, während die Band auf der Bühne weiterhin die Musik spielte. Dort blieb er jedoch nur relativ kurz, bevor er wieder auf die Main-Stage wechselte; was in der Halle jedoch nicht allzu schlimm ist, da der Innenraum-Bereich in der 12.000-Mann Halle überschaubar ist. Zurück auf der großen Bühne spielte Casper noch ein paar Lieder vom neuen Album, darunter auch das Lied zum gleichnamigen Album "Lang lebe der Tod". Die Halle eskalierte. Das Lied war definitiv eines der Highlights der Shows, für das Publikum. Von vorne bis hinten sangen alle mit und tanzten, waren glücklich darüber, dass das Lied gespielt wurde. Danach war die Bühne leer und die Leute in der Halle schrien nach einer Zugabe.  

Für drei Lieder kam Casper + Band kurz danach wieder auf die Bühne. "Keine Angst", "Jambalaya" und "Flackern, flimmern" - drei Lieder wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, doch trotzdem die perfekte Zugabe ergaben. Von singen und tanzen bei "Keine Angst", springen und raven bei dem Drunken Masters Remix von "Jambalaya", bis zum fast wieder weinen doch dann von der Welle der Melodie gepackt werden bei "Flackern, flimmern" war alles dabei und ich am Ende überglücklich dort gewesen zu sein. 

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