Trettmann #DIY Tour, 27.10.2017, Chemnitz @ Atomino

Trettmann ist ein deutscher Rapper, der gebürtig aus Chemnitz kommt und dort 1973 geboren wurde. Vor kurzem hat er sein neues Album namens #DIY raus gebracht und ist im Herbst diesen Jahres damit auf Tour gegangen. AlSupport hatte er Joey Bargeld dabei. Vor einigen Monaten hab ich ihn das erste Mal auf dem Kosmonaut Festival 2017 gesehen und bin seitdem ein sehr großer Fan seiner Musik. Am 27.10.2017 hatte ich dann die Möglichkeit - als ich nach den ersten beiden Kraftklub Konzerten der Tour nach Hause gefahren bin - ihn erneut live zu sehen, in Chemnitz im Atomino. 

Freitag, 27.10.2017 - Trettmann im Atomino 

Anders als bei den meisten der Konzerte auf die ich gehe, war es mir dieses Mal nicht besonders wichtig, wo ich stehe und wie gut ich die Bühne sehe - was wahrscheinlich auch viel daran lag, dass ich alleine auf das ausverkaufte Konzert gegangen bin und das Atomino nicht besonders groß ist, man also von überall eine einigermaßen gute Sicht hat. Ich machte mich also auch kurz vor Beginn auf dem Weg zum Atomino, welches mit dem Bus lediglich 8 Minuten von mir entfernt liegt. Als ich rein kam war eschon einigermaßen voll. Ich stellte mich an die Bar, von der aus ich seitlich auf die Bühne gucken konnte und mich zur Not auch auf eine leichte Erhöhung stellen konnte, falls ich mal etwas mehr sehen wollte. 

Gegen 20 Uhr gingen dann endlich die Lichter aus und der kleine Club war, bis auf die Bühnenbeleuchtung, fast komplett dunkel als Joey Bargeld - der Support-Act - auf die kleine Bühne kam, die nicht vom Publikum durch eine Absperrung getrennt war. Ich kannte nicht viel von dem deutschen Rapper zu der Zeit, doch das Publikum hatte von Beginn an viel Elan und zeigte sich sehr froh darüber, das Joey Bargeld - der auch ein Feature auf Trettmanns Album hat - der Support Act war. Der Club wurde schon bei seiner Performance langsam aber sicher stickig und ich war ganz froh darüber an dem Tag mal nicht in der engen Menge zu stehen sondern an der seite und mir daspektakel von außen anzugucken - zumal ich am nächsten Tag nach Dortmund zum Kraftklub Konzert gefahren bin (Bericht: Kraftklub Münster / Dortmund).

Nachdem das kurze Set von Joey Bargeld vorbei war wurde es wieder ein wenig heller in dem unterirdischen Club in der Chemnitzer Innenstadt und es ging wieder ans warten - jedoch kürzer als sonst, da keine großen Umbauten nötig waren für das Konzert von Trettmann. Auf der Bühne war im Hintergrund ein kleines DJ-Pult hinter dem eine relativ junge blonde Frau stand. Über ihr an der Wand hin eine kleine Leinwand, auf der ein schwarz-weißes Bild angezeigt wurde. 

Als Trettmann dann endlich auf die Bühne kam fing das hauptsächlich aus Männern bestehende Publikum an zu jubeln. Vom ersten Song des deutschen Rappers an, war das Publikum komplett dabei und sprangen auf und ab. Ich konnte mir von meinem Blickwinkel aus nur vorstellen wie warm es in der kleinen, engen Menge sein musste und muss zugeben, dass ich teilweise am überlegen war, ob ich auch in das Publikum reingehen soll und mich in das springen mit reinziehen lassen soll, doch ich blieb an der Bar stehen, da ich befürchtete andernfalls morgens nicht mehr hoch zu kommen und meinen Zug zu verpassen. 

Trettmann spielte hauptsächlich Lieder von seinem neuen Album #DIY, das einen knappen Monat vor dem Konzert veröffentlicht wurde. Durch den kleinen Club zog sich bei jedem Song eine Welle an, vor allem männlichen stimmen, die jedes Lied von vorne bis hinten mit sangen, während sie zur selben Zeit wie wild durch den Raum sprangen und kleine aber starke Moshpits starteten. Doch nicht nur neue Lieder des gebürtigen Chemnitzers schallten durch das Atomino auch ein paar altbekannte Lieder seiner KitschKrieg EP's - wie z.B. "Wie Du feat. Carsten Chemnitz" und "La Dolce Vita" - vergas Trettmann bei seiner Show nicht. Wie bei den meisten Konzerten waren auch hier besonders die älteren Lieder ein Hit bei dem Publikum. Die Chöre wurde lauter und die Moshpits extremer. Ich stellte mich auf die leichte "Erhöhung" an der Bar, die eigentlich für Füße gedacht ist und beobachtete für einen kurzen Moment das Publikum in seiner vollen Masse. Von den Scheinwerfern beleuchtet war das Publikum in Nähe der Bühne besonders gut zu erkennen. Mal wieder hatte ich überlegt mich kurz zu dem Publikum dazu zu gesellen, doch ich ließ es wieder. 

Nach einer guten stunde bzw. ein wenig länger verließ Trettmann die Bühne für ein paar Minuten bevor er für ein paar letzte Songs wiederkam. Das Publikum freute sich und auch ich, obwohl ich an der Seite stand und das Konzert eher beobachtete, war glücklich als die Musik wieder laut aus den Boxen durch den Club schallte. 

Insgesamt muss ich sagen, dass ich super gerne in die Menschenmenge mit rein gegangen wäre und durch den kleinen raum gesprungen wäre, doch auch an der Seite ein schönes Konzert hatte. Trettmann hat mal wieder eine mega Show hingelegt und zwischen starken Songs zwischendurch auch mal eine Pause eingelegt hat und das Power-geladene Publikum zur Ruhe hat kommen lassen. Das Konzert hatte eine super Stimmung, Trettmann viel mit dem Publikum interagiert und geredet, während er alle immer wieder zum kompletten Kontrollverlust gebracht hat. 

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