Marteria in Dresden: Roswell Tour 2017, 13.12.2017

Marteria (geboren: Marten) ist ein deutscher Rapper, der nicht nur unter dem Namen Marteria sondern auch als Marsimoto bekannt ist. Gebürtig kommt er aus Rostock und hat vor kurzem sein viertes Album als Marteria raus gebracht. Mit seinem vierten Studioalbum "Roswell" konnte ich ihn bereits auf dem diesjährigen Deichbrand Festival sehen. Dank Landstreicher Booking, die mich für das Konzert von Marteria in Dresden akkreditiert haben, war es am Mittwoch wieder so weit und ich bereitete mich auf das Konzert eines meiner liebsten deutschen Rapper vor. 

Meine Freunde und ich machten uns gegen 18 Uhr auf den Weg von Chemnitz nach Dresden zur Messe, wo das Konzert um 20 Uhr anfangen würde. Nachdem wir eine kleine Pause zum essen gemacht hatten, kamen wir um ca. 19:30 Uhr an der Halle an. Ich holte mir meinen Stempel an der Gästeliste und stellte mich dann wieder zu meinen Freunden in die Schlange. Wir standen relativ lange an und waren erst kurz vor Konzertbeginn in der Halle. Als meine Leute gerade an der Garderobe ihre Jacken abgegeben haben, schallten bereits die ersten Lieder aus der Halle nebenan. 

Mittwoch, 13.12.2017: Marteria in Dresden 

Wir beeilten uns möglichst schnell in die Halle zu kommen, die zum Glück nicht allzu eng gefüllt war, sodass wir relativ zügig und einfach nach vorne kamen. Aus den Boxen tönten die ersten Töne von "Roswell" und noch während wir uns durch die Menge schlichen, fiel der Vorhang auf vor der Bühne und das Publikum jubelte, als Marteria dahinter zum Vorschein kam. Wir suchten uns einen Platz relativ seitlich aber noch nah genug an der Bühne, um eine gute Sicht auf das zu haben, was auf der Bühne passierte. Bereits zu dem Zeitpunkt war ich mehr als froh dort zu sein. 

Der nächste Song auf der Setlist war "Aliens", die erste Single des vierten Marteria Albums. Das Publikum jubelte und auf meinem Gesicht zeichnete sich ein weites Grinsen ab. Gemeinsam mit den Leuten um mich herum begann ich zu tanzen und mitzusingen. Auf der Bühne war eine große Leinwand angebracht die immer wieder einzelne Wörter des Liedes aufzeigte, während die Künstler auf der Bühne eine einzige Party zu feiern schienen. 

Die Halle hatte keine Sitzplätze und so standen alle, fast 7000 Menschen in der Halle, während sie gemeinsam zum Beat bouncten und tanzten. Jeder hatte genug Platz um sich herum, um die Musik zu fühlen; vor allem als die ersten Töne von "Endboss" - ein älteres Lied von Marteria - sich ihren Weg durch die Halle bahnten. Marterias tiefe Stimme zog sich durch die Halle in Dresden, alle hoben ihre Hände und wippten sie im Takt auf und ab. In der Mitte und weiter vorne, dort wo das Publikum enger zusammen stand, sprangen die Menschen auf und ab, während bei uns in näherer Umgebung die Leute eher tanzten und in Ruhe bouncten. Auch während der nächsten paar Lieder änderte sich dies nicht. Meine Freunde und ich genossen jede einzelne Minute und tanzten wie wild in der Halle herum. 

Marteria spielte in den folgenden Minuten viele neue Lieder, unter die sich ab und zu auch mal ein etwas älteres Lied mischte. Doch auch wenn normalerweise die alten Songs immer besser ankommen, brach das Publikum bei jedem Song, den Marten anstimmte, erneut in jubeln aus. Nachdem die ersten 6 Songs auf der Setlist komplett zum ausrasten und tanzen eingeladen hatten, ging es mit ein paar ruhigeren Songs weiter und wir konnten alle ein wenig runter kommen. "Tauchstation", "Blue Marlin" und "Skyline mit zwei Türmen" bildeten den perfekten Ausgleich zu den vorherigen Liedern. Ich schloss meine Augen und ging mit dem Beat der Lieder, die mit einer ruhigen Geschwindigkeit aus den Boxen kamen. 

Die ruhigen Lieder waren vorbei und das Publikum war bereit wieder abzudrehen und die Halle zum beben zu bringen. Als Marteria "Neue Nikes" anstimmte, rastete das Publikum aus, so wie nie zuvor. Alle sprangen wie wild rum und gingen, zusammen mit den Leuten auf der Bühne, auf und ab. Das Jubeln war laut und die Leute hatten an diesem Punkt den Höhepunkt der Laune erreicht. 

Beim nächsten Lied sprach Marteria ganz bewusst alle Mädchen in der Halle an und forderte die Jungs auf, die Mädchen und Frauen um sich herum auf die Schultern zu nehmen. Als auf der Leinwand die Worte "Marteria Girl" erschienen und aus den Boxen die dazugehörigen Töne kamen, war klar wieso. Alle Mädchen in der Halle fingen an zu jubeln und sangen gemeinsam im Chor "Ich bin ein Marteria Girl" immer, wenn es im Lied aufkam. Auch ich ging mit dem Beat und sang die Zeilen lautstark mit. Ich war überglücklich dort zu sein und Marteria nach dem Sommer endlich wiederzusehen. Auch er schien glücklich darüber dort zu sein und bedankte sich während seiner Ansprachen immer wieder bei dem Publikum dafür, dass sie erschienen waren um ihn live zu sehen. 

Nachdem alle Mädchen wieder von den Schultern der Jungs runter waren und keine hohen Stimmen mehr "Ich bin ein Marteria Girl" durch die Halle sangen, spielte Marteria noch ungefähr fünf weitere Songs, sowohl neue als auch alte, bevor er die Bühne verließ. Die Band, mit der er auf Tour ist, überbrückte die paar Minuten, die Marteria brauchte, um sich in Marsimoto zu verwandeln und wieder auf die Bühne zu kommen.

Marsimoto kam auf eine mit Nebel bedeckte Bühne und auf der großen Leinwand im Hintergrund erschien in leuchtendem Grün sein Zeichen. Seine gepitchte Stimme schallte durch den Raum und um mich herum begann es überall nach Marihuana zu riechen. Marsimoto, der viel über das Kiffen rappt, lieferte dazu das perfekte Ambiente. Plötzlich wurde alles viel ruhiger. Die Beats waren anders, die Stimme unterschied sich komplett von Martens eigentlicher Stimme und durch die anderen Texte und Lichter war natürlich auch eine andere Stimmung aufgekommen. Meine Freunde und ich bouncten nicht mehr wie wild in der Gegend herum und schrien die Texte auch nicht mehr lautstark mit. Vielmehr wurden wir ruhiger und bewegten uns, zusammen mit allen anderen, langsamer und mit einer anderen Schwingung zu den Liedern, die aus den Lautsprechern vor der Bühne ertönten. Trotz allem ließ die grundlegende Stimmung in der Halle nicht nach. Die Leute jubelten immer noch lautstark und hatten offensichtlich sehr viel Spaß. Nach fünf Liedern, darunter ein Lied, dass noch nicht veröffentlicht wurde, ging Marsimoto wieder von der Bühne und machte Platz für die restlichen Lieder von Marteria. 

Als Marteria wieder auf die Bühne kam, war klar, dass die Show bald vorbei sein würde, denn die nächsten drei Lieder waren die wahrscheinlich mit am bekanntesten und die bekanntesten Lieder werden meistens zum Ende hin gespielt. Mit "OMG!", "Lila Wolken" und "Kids (2 Finger an den Kopf)" brachte Marteria das Publikum noch drei Mal zu vollster Ektase, bevor er die Bühne verließ. Wie wild wurde gesprungen und getanzt, soweit die Songs es ermöglichten. Es wurde gesungen, gelacht, gehüpft und in mir kamen viele Erinnerungen auf, die ich mit diesen drei Songs verbinde. Diese Lieder liefen bei mir früher viel auf Dauerschleife und während die Töne durch die Halle schallten kamen in mir viele Gefühle auf und auf meinem Gesicht zeichnete sich, während ich mit sang, ein breites und glückliches Lächeln ab. Es war mein letztes Konzert für dieses Jahr. 

Nachdem die drei Lieder vorbei waren gingen Marteria und seine Band von der Bühne und im Publikum kam ein lautes Rufen nach einer Zugabe auf. Es dauerte auch nicht lange, da war die Bühne wieder voll mit Menschen. Für "Welt der Wunder", eines meiner Lieblingslieder, kamen alle noch einmal auf die Bühne und brachten das Publikum mit Ruhe und Gefühl zum tanzen. Als der Song vorbei war startete Marteria die "letzten 20 Sekunden", die auf dem Deichbrand Festival zu mehr als einer viertel Stunde wurden. Immer wieder rief er dazu auf für die letzten 20 Sekunden nochmal komplett durchzudrehen und auszurasten. Er forderte uns dazu auf wie verrückt durch die Gegend zu springen, uns auszuziehen und unsere Klamotten durch die Halle zu werfen. Immer wieder von vorne sprangen wir auf und ab für 20 Sekunden und genossen so die letzten immer wieder aufs neue startenden 20 Sekunden, bis in der Halle das Licht wieder anging und aus den Boxen keine Livemusik mehr sondern aufgenommene Studioversionen kamen und ein unglaubliches Konzertjahr 2017 und ein wunderbares letztes Konzert ihr Ende nahmen. 

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2 Kommentare

  1. Oh Amina, ich bin echt immer wieder aufs Neue von Deinen Blogeinträgen beigeistert! Ich liebe deinen Schreibstil und man fühlt einfach mit, während man sich deinen Eintrag durchliest. Weiter so! Ich wünsche Dir alles Gute für 2018 & ich freue mich jetzt schon auf neue Beiträge! :)

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    1. Vielen lieben Dank! Es freut mich wirklich zu hören, dass dir meine Beiträge so gefallen <3 Ganz viel Liebe an dich und viel Glück für das neue Jahr! Ich bin gespannt was kommt.

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