Fall Out Boy @ Lido, Berlin, 08.01.2018: Fast schon surreal

Hallo! Ich hoffe, ihr seid alle super in das neue Jahr gekommen und habt ein paar schöne Feiertage mit Freunden und Familie verbracht. Auch konnte ich mich in den letzten Wochen ein wenig erholen, bevor mein neues Konzertjahr begann - und zwar mit Fall Out Boy im Lido in Berlin. Eine große Band in einem kleinen Club verschafften mir einen wunderbaren Start in das neue Jahr. 

Für alle die Fall Out Boy nicht kennen - Fall Out Boy ist eine Alternative-Rock Band, bestehend aus vier Mitgliedern: Patrick Stump, Pete Wentz, Joe Trohman und Andy Hurley. Die Band hat sich Anfang der 2000er geformt und ist mittlerweile sehr bekannt, gerade in der Alternative-Rock Szene. Umso größer war meine Freude, als sie bekanntgegeben haben, dass sie dieses Jahr ein kleines Clubkonzert in Berlin geben würden - kurz vor der Veröffentlichung ihres 7. Albums. Die Band war zuletzt im Herbst 2015 hier, kurz nachdem ich aus meinem Auslandsjahr wiederkam. Damals habe ich sie mit einigen Freunden zusammen in der Columbiahalle in Berlin gesehen. Bis heute ist mir das Konzert als eines der Besten in Erinnerung geblieben. Daher stand für mich von Anfang an fest: sobald es Tickets für das kleine Konzert geben würde, würde ich mir ein Ticket holen. Da ich einige Probleme bei der Bestellung hatte, hat eine Freundin mir eins besorgt und meine Vorfreude stieg. Das Konzert war super schnell ausverkauft und ich würde dabei sein. 


Montag, 08.01.2018: Fall Out Boy im Lido in Berlin - ein perfekter Anfang für ein neues Jahr

Gegen Mittag fuhr ich hier in Chemnitz los und machte mich auf den Weg in die Hauptstadt Berlin. Im Bus vertrieb ich mir die Zeit mit Serien gucken und Musik hören, bis ich dann endlich gegen 16:30 Uhr in Berlin ankam. Als ich aus dem Bus ausstieg und in -1 Grad Kälte trat, bemitleidete ich bereits die ganzen Leute, die schon seit morgens vor der Halle saßen und frierten. So schnell wie möglich machte ich mich auf den Weg zur Bahn und fuhr los, um mich mit meinen Freunden zu treffen, die bereits alle in Berlin waren und gerade ein Meet und Greet mit der Band hatten. Dementsprechend gut drauf waren auch alle, als wir uns zum Essen in ein kleines Bistro setzten. Für viele von ihnen ist Fall Out Boy ihre absolute Lieblingsband und keiner konnte glauben, dass sie diese gerade getroffen hatten und sich dazu auch noch das neue Album anhören durften, welches erst am Freitag erscheint. 

Nachdem wir etwas gegessen hatten gingen wir zum Lido gegenüber, wo der Einlass eine halbe Stunde später anfangen sollte. Es war eiskalt und ich konnte mich auf nichts anderes konzentrieren als meine Füße, die langsam das Gefühl verloren und nur noch schmerzten. Erneut fragte ich mich, wie die Leute ganz vorne in der Schlange das seit den frühen Morgenstunden aushielten. Als der Einlass dann endlich losging, ging es nur schleppend voran - zumindest kam uns das so vor, weil wir endlich aus der Kälte ins Warme wollten. Um ungefähr 19:40 Uhr waren wir dann alle drinnen und konnten unsere Jacken abgeben. Zu unserer Freude kam direkt neben der Garderobe warme Luft aus einem Spalt, vor den wir uns dann alle stellten, bis wir unsere Füße wieder spüren konnten. 

Wir gingen in den kleinen Club rein und stellten uns relativ weit nach hinten, zu den Licht- und Soundtechnikern. Da das Lido relativ klein ist hatten wir selbst von da noch eine gute Sicht und konnten die gesamte Bühne sehen. Die Aufregung stieg. 

Plötzlich gingen die Lichter aus und der kleine Club wurde dunkel. Auf der Bühne begann das Licht zu flackern und aus den Boxen vor der Bühne kamen laute Töne. Die Menschen um uns herum fingen alle an zu jubeln und auch wir ließen uns davon mitreißen - allesamt aufgeregt. Auf einmal kam die Band auf die Bühne. Bereits vor dem Konzert hatten wir uns gefragt, ob sie eine Vorband dabei haben würden oder nicht und unsere Vermutungen, dass sie ohne Support kommen würden, hat sich in dem Moment bestätigt. Meine Freunde und ich jubelten jetzt noch lauter und noch aufgeregter. 

Die ganze Band hatte sich auf der Bühne versammelt und fing sofort an zu spielen. Zu erst spielten sie "Phoenix" von ihrem 5. Studioalbum. In mir kamen sofort die Erinnerungen an mein letztes Fall Out Boy Konzert hoch, in einer wesentlich größeren Halle als dem Lido. Meine Freunde neben mir fingen an zu springen und zu singen so laut wie es nur ging. Da für viele Fall Out Boy ihre Lieblingsband ist, konnte ich das komplett nachvollziehen. Es war schön zu sehen, wie glücklich alle um mich herum waren, mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Doch auch ich war absolut glücklich dort zu sein! Während der nächsten paar Lieder blieb die Stimmung so und alle genossen es dort zu sein. Vor uns bildete sich ein kleiner Moshpit, der immer größer wurde. Alle sangen laut mit - besonders bei dem Lied "Hum Hallelujah", welches schon ein bisschen älter ist aber meinen Freunde trotzdem noch Tränen in die Augen schoss. Der Rest der Show versprach jetzt schon ein voller Erfolg zu werden. 

Und so war es dann tatsächlich auch. Bereits vor des Konzertes war mir klar, dass das der perfekte Start in das neue Konzertjahr sein würde, doch wurden alle meine Erwartungen übertroffen. Das lag nicht nur daran, dass ich eine so bekannte Band in einem kleinen Club sehen konnte, sondern auch daran, dass ich dort mit so vielen meiner Freunde war, die ich das letzte Mal in Düsseldorf bei Twenty One Pilots gesehen habe. Alles an dem Abend war perfekt. 

Die Stimmung im Lido wurde von Minute zu Minute besser und auch Fall Out Boy hatten sichtlich Spaß bei ihrer ersten Show im Jahr 2018. Insgesamt spielten sie noch ungefähr 15 weitere Songs, davon viele ältere Songs und natürlich ein paar der neuen Single-Veröffentlichungen. Irgendwann hielt es auch meine Freunde nicht mehr still und gemeinsam sprangen wir alle in den Moshpit, der sich direkt vor uns gebildet hatte. Wie wild sprangen wir im Kreis herum und sangen laut die Lyrics der Lieder mit - egal ob alt oder gerade erst erschienen. Alle mit einem breiten Grinsen im Gesicht und kleinen Schweißperlen auf der Stirn. Mit jedem Lied fuhr erneut ein Energieschub durch jeden von uns hindurch und auf einmal standen wir nicht mehr hinten bei den Technikern, sondern relativ weit vorne und genau in der Mitte. Von dort hatten wir nun eine noch bessere Sicht auf die Bühne und überraschenderweise immer noch genug Platz um uns herum. 


Den größten Satz des Abends machte mein Herz, als die ersten Töne von "I Don't Care" vom Album Folie à Deux durch die Boxen tönten. Mein Lieblingslied von Fall Out Boy. Natürlich war ich in dem Moment nicht mehr zu halten. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib, als ich den Songtext mit-sang und sprang wie verrückt auf der Stelle rum, als der Chorus begann. Ab diesem Moment an war das sowieso schon perfekte Konzert für mich noch perfekter geworden. Den Rest des Abends verbrachten wir alle weiterhin hüpfend, singend und mit ein paar Tränen in den Augen, bis dann nach etwas über einer Stunde die Bühne leer und das Licht im Lido wieder an war.


Keiner von uns konnte so richtig glauben, was gerade passiert war. Für niemanden fühlte sich das ganze real an. Während wir zur Garderobe gingen, um unsere Klamotten abzuholen, versuchten wir alle halbwegs zu verstehen, was gerade passiert war, doch keinem von uns ist das so wirklich gelungen. Es war ein unglaublicher Abend. Eine große Band in einer kleinen Venue, mit den besten Freunden aus ganz Deutschland und vielen Emotionen - Fall Out Boy im Lido hat alles mit sich gebracht, was ein gutes Konzert braucht. 2018 hat für mich mit diesem Konzert perfekt angefangen und ich freue mich auf das, was dieses Jahr noch so zu bieten hat und natürlich auf noch ein weiteres Fall Out Boy Konzert im April!

Share:

0 Kommentare