Keine Nacht Für Leipzig: Kraftklub bringt die stadt zum beben (Teil 4)
...Nach einer angenehmen Nacht in Berlin machte ich mich gegen Morgen wieder auf den Weg in die nächste Stadt: Leipzig. Im Bus arbeitete ich ein bisschen für die Uni und schlief etwas bevor ich gegen 14 Uhr ankam. In Leipzig würde ich das Konzert mit einer guten Freundin aus Hamburg besuchen, die vor kurzem nach Leipzig gezogen ist. Ich machte mich also auf den Weg zu ihr und wir verbrachten den Nachmittag zusammen in ihrer WG, bevor wir uns Abends in ihr Auto setzten und in Richtung Arena Leipzig fuhren.
Freitag, 03.11.2017: Konzert 6 von 7 in der Arena Leipzig in Berlin
Kraftklub bringen die statt - wortwörtlich - zum beben.
Als wir an der Arena ankamen hatte der Einlass bereits begonnen und wir stellten uns an eine der seitlichen schlangen, da dort weniger Menschen standen. Es dauerte nicht lange und wir kamen an der Kontrolle an, wo man mir sagte, ich solle meine einzelne Powerbank abgeben, da ich diese nicht mit rein nehmen dürfte. Ich verstaute meine Ladestation also kurz woanders und ging dann erneut rein. Da ich bereits kontrolliert wurde, musste ich mich nicht hinten anstellen.
Wir gingen in die Halle rein und die große Treppe runter, in den Innenraum. Während es vor dem ersten Wellenbrecher bereits relativ gefüllt war, oder zumindest so aussah, da die meisten Leute auf dem Boden saßen, war es im hinteren Bereich etwas leerer. Hanna und ich entschieden uns dafür uns an die B-Stage zu stellen. Wir hatten Glück und bekamen noch einen Platz an dem dort stehenden Wellenbrecher und, bis auf einige Einschränkungen durch die Techniker, hatten wir auch eine relativ gute Sicht auf die Bühne.
Mit der Zeit begann die Halle sich mehr und mehr zu füllen und langsam wurde mir bewusst, wohin die ganzen 12.000 Menschen passen, die ich mir vorher dort nicht vorstellen konnte. Das Konzert war ausverkauft und wie immer füllte sich zusammen mit der Halle auch mein Freudenthermometer - gerade weil es Hannas erstes Kraftklub Konzert war und mein 15. Doch wir freuten uns auch sehr auf Von Wegen Lisbeth, die bis dahin auf jedem Konzert eine gute Show abgeliefert haben und mich auch in Leipzig erneut begeisterten. Während neben und hinter uns viele still standen ließen Hanna und ich bereits bei der Vorband viel Energie raus.
Als dann endlich das Glücksrad auf die Bühne gebracht wurde, hoffte ich, wie fast immer, auf "Irgendeine Nummer". Während die jungen Mädchen reihenweise aus dem Publikum gezogen wurden, drehte eine Frau aus der 4. Reihe an dem Rad. Es drehte und drehte sich und blieb dann bei der Kippenpause stehen - worauf sie eine Zigarette bekam und nochmal drehen durfte. Das Drehen begann von vorne und meine Nervosität stieg. Im Grunde wäre ich mit jedem Song zufrieden gewesen und so störte es mich nicht als, anstatt meines Lieblingsliedes, "Scheissindiedisko" gespielt wurde. Die auserwählte Person, die das Glücksrad gedreht hatte, sprang in die Menge zurück und die ganze Halle begann zu springen. "Scheissindiedisko" ist einer der beliebtesten Songs beim Publikum und das war auch dieses Mal wieder spürbar. Die Leute rasteten aus, als das Glücksrad stehen geblieben war und durch die Halle zog sich eine riesige Welle an Energie, die sich bis zur letzten Sekunde des Songs hielt.
estes, sangen mit und sprangen so hoch und so sehr, wie es noch ging. In diesem Moment durchfuhr mich pures Glück. Das Konzert war in diesem einen Moment komplett - alle waren eins mit dem Beat und mit den Leuten um sich herum und der Band auf der Bühne.
Nachdem wir das Erdbeben ausgelöst hatten ging es weiter mit der üblichen Setlist und als das Medley uns wieder durch alle möglichen Launen gezogen hatte, ein alter Klassiker zusammen mit Von Wegen Lisbeth auf die Bühne gebracht wurde, Scheine durch die Halle flogen und das Publikum gemeinsam in aller Ruhe "Chemie Chemie ya" als Chor sang, kamen die Jungs zu uns. Es war Zeit für die B-Stage.
Wie immer ging es danach um das Wett-Crowdsurfen zurück zur Bühne, bevor die Band die letzten beiden Lieder der vorletzten Show der Tour anstimmten. Noch zwei Male gaben alle Alles und tanzten als ob es kein Morgen gäbe. Und dann war auf einmal wieder alles vorbei. Zwei Stunden, die sich anfühlten wie 5 Minuten. Zwei Stunden voller Emotionen, Party, schwitzen, springen, singen und noch mehr springen nahmen ihr Ende und vor mir stand nur noch ein Konzert, welchem ich auch mit sehr wenig Schlaf entgegentreten würde. Doch diese letzte Show versprach schon jetzt eine ganz besondere zu werden...
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